Warum aber befindet sich Mikroplastik ausgerechnet in einer Zahnpasta?
Bis vor einigen Jahren wurden Zahncremes bewusst Mikroplastik-Partikelchen (Microbeads) zugesetzt. Sie sollten als Putzkörperchen dienen und den Belag von den Zähnen putzen.
Das ist seit 2014 – eigentlich – verboten. Das Problem ist jedoch, dass viele Hersteller lediglich den Inhaltsstoff Polyethylen (PE) als Mikroplastik anerkennen, nicht aber weitere Stoffe wie
- Acrylates Copolymer,
- Acrylate Crosspolymer
- oder Nylon-12.
Der Grund dafür: Es handelt sich bei diesen Inhaltsstoffen um wasserlöslichen, flüssigen oder gelartigen Kunststoff. Das Umweltbundesamt bezeichnet jedoch nur feste Plastikpartikel als Mikroplastik – ein Schlupfloch, auf das sich viele Hersteller berufen.
So produzieren sie ihre Zahncremes also offiziell “frei von Mikroplastik”.
Umweltschutzorganisationen sehen das jedoch anders und stufen auch die hier genannten Stoffe als Mikroplastik und bedenklich ein.
Wenn man so möchte, wird also eine Art Greenwashing auf Kosten des Kunden und der Umwelt betrieben.
In anderen Zahnpflegeprodukten wie
- Whitening-Cremes,
- Zahnpflegegels,
- Haftcremes
- oder Mundspülungen dürfen übrigens nach wie vor alle Formen von Polymeren enthalten sein.
Und, selbst wenn die Zahnpasta offiziell kein Mikroplastik enthält: Auch über die Verpackung der Zahncreme können Plastikpartikelchen in die Zahnpflege eingetragen werden.