Viele von uns kennen das leider: Beim Zähneputzen oder beim Beißen in einen Apfel blutet es. Der Blick in den Spiegel verheißt ebenfalls nichts Gutes: Das Zahnfleisch ist auffällig gerötet. Und wenn wir ganz ehrlich sind, brennt und schmerzt es auch ab und an. Sehr häufig steckt eine Entzündung dahinter. Was unternimmt man gegen eine Zahnfleischentzündung?
Wir wollen uns an dieser Stelle damit befassen, wie man eine akute Zahnfleischentzündung natürlich behandeln und loswerden kann. Zahnärztlicher Rat sollte immer eingeholt werden, wenn die akuten Beschwerden nicht abklingen und drohen chronisch zu werden.
Was ist eine Zahnfleischentzündung eigentlich?
Zahnfleischentzündungen – man nennt sie in der Medizin auch Gingivitis – kommen häufig vor. In den meisten Fällen ist sie ein Resultat von mangelhafter Mundhygiene und tritt auf, wenn man sich nicht täglich die Zähne putzt oder beim Reinigen der Zahnzwischenräume schludert. Durch die fehlende Reinigung vermehren sich Erreger, die mit teils giftigen Stoffwechselprodukten eine Erkrankung des Zahnhalteapparates begünstigen.
Im ungünstigen Fall überwinden die Erreger das körpereigene Abwehrsystem. So entstehen Zahnfleischtaschen und das Gewebe rund um den Zahn entzündet sich.
Zahnfleischbluten ist eins der ersten Anzeichen dafür. Ignoriert man sie, kann sich daraus eine Parodontitis, also eine Entzündung des Zahnhalteapparats, bilden. Denn der Knochen zieht sich vor der Entzündung zurück, wodurch selbst ein bisher gesunder, kariesfreier Zahn ausfallen kann.
Da manche Parodontitisverläufe unbemerkt vonstatten gehen, ist der regelmäßige Kontrollbesuch bei Deiner Zahnärztin bzw. Deinem Zahnarzt des Vertrauens unerlässlich.
1. Die akute Zahnfleischentzündung
Eine akute Zahnfleischentzündung beschreibt das erste Stadium. Es liegt eine akute Entzündung vor, die sich durch ein leicht gerötetes Zahnfleisch sowie Zahnfleischbluten beim Zähneputzen äußert.
Beim Drücken auf das Zahnfleisch entsteht ein unangenehmes Gefühl. Schon jetzt besteht Handlungsbedarf!
Überprüfe Deine Mundhygiene und wirke der Entzündung aktiv entgegen. Dafür eignen sich Hausmittel, Ölziehen, entzündungshemmende Spülungen oder auch eine professionelle Zahnreinigung. In der Regel verschwindet die Entzündung nach einigen Wochen wieder.
2. Die chronische Zahnfleischentzündung
Begleitet Dich der Entzündungszustand über einen längeren Zeitraum bzw. scheinst Du die Zahnfleischentzündung überhaupt nicht mehr loszuwerden, spricht man von einer chronischen Zahnfleischentzündung. Sie geht nicht nur mit Zahnfleischbluten und einem auffällig geröteten Zahnfleisch einher, sondern meist auch mit schlechtem Mundgeruch. Der Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch fühlt sich pelzig und geschwollen an. Auch bildet sich das Zahnfleisch mit der Zeit zurück und es entstehen spürbare Zahnfleischtaschen.
Es besteht das Risiko von Parodontitis, welches umgehend zahnärztlich behandelt werden sollte.
Typische Symptome für entzündetes Zahnfleisch
Die typischen Symptome für entzündetes Zahnfleisch beschränken sich bei Weitem nicht auf Zahnfleischbluten und Rötungen. Es ist wichtig, die Nuancen der Entzündung zu kennen, damit rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden können.
Wir wollen Dir einige der Symptome zeigen, die eine Gingivitis auslösen kann:
- Das Zahnfleisch blutet.
- Das Zahnfleisch ist rot, empfindlich und entzündet.
- Es kommt immer wieder zu blutenden Stellen am Zahn.
- Du hast einen unangenehmen Geschmack im Mund.
- Du leidest unter Mundgeruch.
- Das Zahnfleisch ist geschwollen, es bilden sich Taschen. Im schlimmsten Fall bildet sich das Zahnfleisch zurück
- In manchen Fällen schwellen bei einer Zahnfleischentzündung sogar Lymphknoten an.
- Bei einer besonders schweren Zahnfleischentzündung reagiert der Körper mit Fieber.
Mögliche Ursachen für eine Zahnfleischentzündung
Die Ursachen von Zahnfleischentzündungen liegen nicht immer in mangelnder Mundhygiene. Es können auch gesundheitliche Ursachen, Fehler bei der Zahnputz-Technik oder andere Gründe dahinterstecken.
1. Falsches Zähneputzen und Verletzungen
Oft meinen wir es beim Zähneputzen besonders gut. Aber viel hilft nicht immer viel. Genauso ist es auch beim Druck während des Zähneputzens. Zu starker Druck mit den Borsten auf das Zahnfleisch und auch auf den Zahnschmelz ist kontraproduktiv.
Polieren statt Schrubben ist die Devise! Auch bei der Nutzung von Zahnseide und Interdentalbürsten sollte achtsam in den Zahnzwischenräumen gesäubert werden, statt grob das Zahnfleisch zu irritieren. Zahnbürsten mit sehr harten Borsten sollten auch vermieden werden, wenn man langfristig gesundes Zahnfleisch anstrebt.
Das Zahnfleisch ist allerdings nicht nur durch inkorrekt genutzte Zahnreinigungsutensilien gefährdet, sondern auch durch das tägliche Essverhalten. Z.B. kann das Zahnfleisch durch zu knusprige oder spitze Nahrungsmittel beschädigt werden – wenn wir beispielsweise auf ein zu hartes Brötchen beißen. Die Entzündungen, die daraus resultieren können, sind allerdings nur von kurzer Dauer.
Bei intakten Immunsystemen vergehen sie nach einigen Tagen von selbst.
Um Zahnfleischentzündungen vorzubeugen empfehlen wir Dir die Zahnpulver von teethlovers.
2. Mangelhafte Zahnhygiene
Die häufigste Ursache für Zahnfleischentzündungen ist und bleibt jedoch die mangelnde Mundhygiene. Wer unregelmäßig Zähne putzt und Zahnzwischenräume ungereinigt lässt, begünstigt, dass sich unvorteilhafte Bakterien aus der Mundhöhle breit machen können. Sie bilden Zahnbelag, der sich bis zu den Zahnfleischrändern ausbreitet und zu Entzündungen führt.
3. Mundtrockenheit
Mundtrockenheit kann ebenfalls entzündetes Zahnfleisch begünstigen. Sie tritt in Folge eines Speichelmangels auf, der häufig eine Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten ist oder auch in bestimmten Lebensphasen, wie der Menopause, vorkommt.
Die Aufgabe des Speichels, die Zähne zu umspülen und damit sauber zu halten, den pH Wert zu neutralisieren und den Zahnschmelz zu remineralisieren, kann dadurch nicht gewährleistet werden.
Durch die verminderte Speichelbildung können sich deshalb, ähnlich wie im Fall der mangelnden Mundhygiene, unvorteilhafte Bakterien im Mundraum ansiedeln.
4. Zahnspange
Beim Tragen von Zahnspangen oder Zahnschienen können Druckstellen am Zahnfleisch entstehen. Diese Stellen sind besonders sensibel und anfällig für die Vermehrung von Bakterien, welche wiederum zu Entzündungen führen können.
5. Rauchen
Das in Zigaretten enthaltene Nikotin verengt die Blutbahnen im Zahnfleisch und der Mundschleimhaut. Das hat zur Folge, dass weniger Blut ins Gewebe gelangt.
So sieht das Zahnfleisch von Rauchern oft grau und fahl aus – und das Risiko für Zahnfleischentzündungen steigt. Dieses Risiko steigt übrigens proportional zur Menge, die Du rauchst und auch zur Dauer, wie lange Du bereits Raucher:in bist.
Der doppelte Nachteil: Zahnfleischentzündungen heilen bei rauchenden Menschen viel langsamer aus als bei Nichtraucher:innen.
6. Hormonelle Veränderungen
Auch hormonelle Umstellungen des Körpers können Zahnfleischentzündungen begünstigen. So verursacht der steigende Östrogenspiegel in der Schwangerschaft beispielsweise eine intensivere Durchblutung des Zahnfleischs, das dadurch empfindlicher und verletzlicher wird.
Auch Pubertät und Wechseljahre haben Auswirkungen auf unser Zahnfleisch.
Hausmittel gegen entzündetes Zahnfleisch
Das Gute: Gegen Zahnfleischentzündungen ist ein Kraut gewachsen. Sogar mehrere. Erste Anzeichen von Zahnfleischentzündungen lassen sich sehr gut und effektiv mit einfachen Hausmitteln bekämpfen.
Salbei und Kamille: Salbei ist ein wirksamer Helfer gegen Zahnfleischentzündungen, gleiches gilt für die Kamille. Brühe dazu täglich einen starken Tee mit einem der Heilkräuter auf, lasse ihn kalt werden und spüle damit mehrmals am Tag den Mund. Nach gründlichem Durchspülen den Tee ausspucken. Dies beruhigt das Zahnfleisch und unterstützt die körpereigenen Heilungsprozesse.
Salzwasser: Salz ist ein bewährtes Hausmittel gegen Zahnfleischentzündungen. Dazu löst du einen Teelöffel Meersalz, Steinsalz oder anderes naturbelassenes Salz in einem Glas Wasser auf und benutzt die Lösung als Mundspülung. Nach dem gründlichen Durchspülen die Lösung ausspucken.
Ölziehen: Es gibt verschiedene Rezepturen für effektive Ölmischungen, die 2 mal täglich für 1-2 Minuten kräftig durch die Zähne gezogen werden sollten. Bitte möglichst naturreine, bio-zertifizierte Öle nutzen. Eine bewährte Mischung: 30ml Sesamöl (als tragendes Basisöl, kann auch durch Kokosöl ersetzt werden), 4 Tropfen ätherisches Teebaumöl, 2 Tropfen ätherisches Copaibaöl, 8 Tropfen ätherisches Zitronengrasöl und 8 Tropfen ätherisches Thymianöl. Nach dem Durchspülen und Ausspucken der Lösung (in einem Tuch im Hausmüll entsorgen), anschließend ein paar Tropfen der Mischung auf die betroffene Stelle geben. Gegebenenfalls mit einer Interdentalbürste vorsichtig auch in den betroffenen Zahnzwischenräumen auftragen.
Kokosöl: Auch Kokosöl hilft gegen Zahnfleischentzündungen. Wenn Du keine komplexe Rezeptur wie in der vorherigen Mischung zubereiten willst, kannst Du das pure Kokosöl (am besten unbehandelt und in bio Qualität) als Mundziehöl nutzen und anschließend direkt auf der betroffenen Zahnfleischpartie auftragen.
Nelkenöl: Traditionell nutzt man Nelken wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften für das Zahnfleisch und bei Zahnschmerzen. Eine Anwendungsmöglichkeit ist, 3-5 Tropfen qualitativ hochwertiges ätherischens Bio-Nelkenöl auf etwa 1 Teelöffel Speiseöl (z.B. Kokosöl, Sesamöl oder Olivenöl). Ein Wattestäbchen mit dem Öl tränken und auf die betroffene Stelle auftragen.
Lemongrass-Öl: Zitronengras- bzw. Lemongrass-Öl hat sich als effektive Unterstützung bei Gingivitisbehandlungen erwiesen. In der Apotheke eine 2%ige Lemongrass-Lösung anmischen lassen (geht hier auch auf Wasserbasis, aber Vorsicht: da Öl nicht wasserlöslich ist, braucht es Emulgatoren) oder Zuhause ca. 2 Tropfen ätherisches Bio-Lemongrass-Öl in ungefähr 1 Teelöffel Speiseöl geben. Mit dieser Mischung 2-3 mal täglich den Mundraum gründlich durchspülen.
Übrigens: Wenn Du unter empfindlichem Zahnfleisch leidest, solltest Du eine weiche Zahnbürste und sanfte Zahnseide nutzen. Das kann Dich vor akuten Entzündungen bewahren, sodass Du gar nicht erst über geeignete Hausmittel nachdenken brauchst.
Wie lange dauert es, bis eine Zahnfleischentzündung weg ist?
Normalerweise heilt eine Zahnfleischentzündung binnen zwei bis sieben Tagen wieder ab. Ist die Dauer der Zahnfleischentzündung deutlich länger, solltest du einen Zahnarzt aufsuchen.
Wann muss ich mit einer Zahnfleischentzündung zum Zahnarzt?
Wenn die Zahnfleischentzündung nicht abheilt, selbst nachdem Du das ein oder andere Hausmittelchen versucht hast, ist ein Zahnarztbesuch ratsam.
Wie der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin Deine Zahnfleischentzündung behandelt, bekommst Du so nämlich zuhause nicht hin: Vorhandener Zahnstein wird gründlich entfernt und die Zähne mit professionellen Geräten und Pasten gereinigt. Selbst die Zahnfleischtaschen werden hier bei Bedarf gereinigt.
Entzündetem Zahnfleisch vorbeugen - So geht´s
Eine gute Mundhygiene ist der effektivste Schutz gegen Zahnfleischentzündungen. Dazu solltest Du Deine Zähne zwei Mal täglich gründlich putzen und mehrmals pro Woche Zahnseide und Interdentalbürstchen verwenden, um auch die Zahnzwischenräume zu reinigen.
Unser Zahnputzpulver aus 100% natürlichen Wirkstoffen leistet hier einen wertvollen Beitrag. Das Hydroxylapatit entfernt effektiv Zahnbelag und remineralisiert die Zähne. Die ätherischen Öle und Pflanzenextrakte wirken unter anderem entzündungshemmend und stärken das Zahnfleisch. Und das ohne jegliche Zusatzstoffe, Fluoride oder Schaumstoffe.
Häufige Fragen zur Zahnfleischentzündung
Das Thema Zahnfleischentzündung wirft in der Regel viele Fragen auf. Wir versuchen die wichtigsten davon zu beantworten.
Ist eine Zahnfleischentzündung ansteckend?
Leider kann eine Zahnfleischentzündung tatsächlich ansteckend, denn es handelt sich meist um eine bakterielle Infektion. Durch Kontakt mit dem bakteriellen Milieu – beispielsweise durch Küssen oder das Benutzen der gleichen Zahnbürste – werden die Bakterien weitergereicht.
Was kann man bei einer Zahnfleischentzündung essen?
In puncto Ernährung fühlen sich viele bei einer Zahnfleischentzündung eingeschränkt. Obst und Gemüse reizt das Zahnfleisch aufgrund von enthaltener Säure oft zusätzlich.
Smoothies und Suppen können in der Zeit oft einfacher gegessen werden.
Generell solltest Du nach Möglichkeit auf verarbeitete Lebensmittel, die viel Stärke und Zucker enthalten, verzichten. Sie wirken meist, genauso wie tierische Lebensmittel oder Transfette, entzündungsfördernd.
Entzündungshemmend wirkt sich hingegen unter anderem der Genuss von Omega 3-Fetten (Algenöl, Olivenöl, Walnüsse), Vitaminen und Mineralstoffen aus.
Ist eine Zahnfleischentzündung gefährlich?
Eine Zahnfleischentzündung ist gefährlich – insbesondere, wenn sie über einen längeren Zeitraum nicht behandelt wird. Denn ist das Zahnfleisch entzündet, ist eine natürliche Barriere, die den Körper vor Eindringlingen schützt, beschädigt. Erreger können, je nach Schwere der Entzündung, von hier aus über den Blutkreislauf in den gesamten Organismus gelangen.
Verschiedene chronische Krankheiten können hierdurch begünstigt werden, wie z.B. Diabetes und Atemwegserkrankungen. Bei Schwangeren steigt die Gefahr einer Frühgeburt.
Fazit
Mit einer Zahnfleischentzündung ist nicht zu spaßen! Am besten, Du gibst ihr gar nicht erst die Chance zu entstehen und beugst durch eine gute Mundhygiene, regelmäßige Prophylaxetermine und ganzheitliche Ernährung vor.